SYCAP

Projektname
Prevalence and evolution of symptom experience in cancer patients with focus on fatigue and anemia as its potential correlate

Projektleitung (PI)
Elisabeth Spichiger

Forschungsteam
Christa Müller-Fröhlich; Kris Denhaerynck; Hansruedi Stoll; Virpi Hantikainen; Marylin Dodd

Zusammenarbeit mit
Universitätsspital Basel | Inselspital Universitätsspital Bern

Laufzeit
2004 bis 2010

Projektbeschreibung
Methodologie: Mixed methods; prospektives deskriptives Design mit qualitativer Teilstudie.

Mit dieser Studie wurde in zwei Schweizer Universitätsspälern die Prävalenz von Symptomen (inklusive Fatigue und andere durch Anämie bedingte Symptome) erfasst und deren Entwicklung im Verlauf beschrieben. Untersucht wurden zwei Gruppen von Patienten, die an Krebs litten: ambulante Patienten, die eine Chemotherapie erhielten und stationäre Patienten mit fortgeschrittener Tumorerkrankung und palliativer Behandlung. Mit einer qualitativen Teilstudie wurde exploriert, wie ambulante Patienten mit Fatigue umgingen und wie sich Fatigue auf ihren Alltag auswirkte. Für 77 ambulante Patienten erfolgte die Datensammlung über ca. 3 Monate, d.h. zu Beginn der Chemotherapie, und dann je eine Woche vor dem dritten (n = 58) und vierten Zyklus (n = 50). Bei 102 stationären Patienten wurden Daten bei Eintritt sowie am sechsten (n = 76) und zehnten Tag (n = 53) des Spitalaufenthaltes erhoben.

Bisherige Resultate: Die Resultate zeigten Bereiche auf, in denen die Symptombehandlung optimiert werden kann. Sie bildeten die Basis für die Pilotstudie, mit der eine Schulung zum besseren Selbstmanagement von Schmerzen für ambulante Patienten mit Krebs getestet wird (siehe PEINCA). 

Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten von den Fachpersonen zu Beginn der Chemotherapie über Fatigue als unerwünschte Wirkung informiert wurden. Die Patienten erlebten während der Therapie Fatigue in verschiedenen Ausprägungen, sie waren jedoch alle bereit, Fatigue zu ertragen in der Hoffnung auf eine günstige Wirkung der Chemotherapie auf ihre Erkrankung. Lebens- und Krankheitsumstände beeinflussten die Fatigueerfahrungen der Patienten. Im Umgang mit Fatigue waren sie weitgehend auf sich selbst gestellt und nutzten in erster Linie gängige Massnahmen wie länger schlafen. Kommunikation mit oder Beratung durch Fachpersonen bezüglich Fatigue fand während der Chemotherapie kaum statt. Es lässt sich folgern, dass adäquate und systematische Informationen zu Fatigue und möglichen Massnahmen zu Beginn der Chemotherapie sowie ein kontinuierliches Assessment des Symptoms und eine individuelle Beratung eingeführt werden sollten.