Interview mit Jessica Gaylord anlässlich ihrem Outstanding Doctor of Nursing Practice Award 2024

Jessica Gaylord

Jessica Gaylord begleitet das INS seit 2018 am INS bei der Überarbeitung des MSC-Nursing-Lehrplans im Hinblick auf weitere Karrieremöglichkeiten für Nurse-Practitioner. Zudem arbeitet sie als Advanced Practice Nurse bei unserem Akademie-Praxis-Partner Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER (UAFP). Im Juni hat sie das Doctor of Nursing Practice (DNP) - Programm in San Francisco, USA, abgeschlossen und den "Outstanding Doctor of Nursing Practice Award 2024" gewonnen. Wir wollten wissen, was es mit diesem Programm auf sich hat und wie sie das alles geschafft hat.

INS: Jessica, Zunächst möchten wir Dir herzlich zu dem Award gratulieren! Nachdem Du bereits von der UCSF School of Nursing interviewt wurdest, möchten wir uns mit ein paar Fragen anschliessen.
Wie kam es eigentlich dazu, dass Du Dich an der UCSF in San Francicso eingeschrieben hast?

Jessica: Ich wollte mich differenzierter und fundierter mit meinen aktuellen Aufgaben hier in Basel und der Herausforderung, die APN- und NP-Rollen in der Schweiz zu definieren, auseinandersetzen.
Das DNP-Programm hat mir nicht nur die Möglichkeit gegeben, mein Fachwissen zu vertiefen, sondern auch meine Kompetenzen in der Hochschuldidaktik und in der klinischen Ausbildung zu erweitern.
Diese neuen Kompetenzen möchte ich nutzen, um auf nationaler und regionaler Ebene Impulse für die Weiterentwicklung der Rollen APN und Nurse Practitioner zu geben und die klinische Ausbildung aktiv mitzugestalten.

INS: Das DNP-Programm ist in der Schweiz nicht so bekannt. Kannst Du es unseren Leser:innen kurz vorstellen?

Jessica: Der Doctor of Nursing Practice (DNP) ist ein praxisorientiertes Doktoratprogramm, das auf Führungsaufgaben in klinischen und nicht-klinischen Bereichen des Gesundheitswesens vorbereitet. Die Studierenden führen unter anderem ein evidenzbasiertes Projekt im Bereich der Qualitäts- oder Leistungsverbesserung durch. Durch das DNP-Programm erwerben die Studierenden die Fähigkeit, Pflegeteams und interprofessionelle Teams zu leiten und innovative Lösungen für die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu entwickeln.

INS: Es muss sehr schwierig gewesen sein, die DNP-Ausbildung parallel zu Deiner Berufstätigkeit in der Schweiz auszuführen, oder?

Jessica: Die Fakultät der UCSF hat mich dabei unterstützt, den Lehrplan an meine Interessen und Bedürfnisse anzupassen. Als zum Beispiel andere Studenten im Kurs Gesundheitspolitik eine vergleichende Analyse eines Gesundheitsthemas in den USA und einem Land im Ausland durchführten, wurde ich eingeladen, zwei europäische Länder zu vergleichen. Die Ausbildenden setzen sich auch dafür ein, dass der Lehrplan mit meinem Alltag kompatibel war. Trotzdem musste ich einmal die Woche aufgrund der Zeitverschiebung um 4 Uhr morgens aufstehen, um an die Zoom-Sitzung teilzunehmen.

INS: Welche Ratschläge hast Du für Interessierte, die einen DNP in Betracht ziehen?

Jessica: Für mich war es unglaublich wichtig, Beziehungen zu meinen Kommiliton:innen meiner Kohorte aufzubauen. Meine Kohorte war voll von erstaunlichen, inspirierenden Menschen! Sie waren eine wichtige Stütze für mich und waren für meinen Erfolg unerlässlich.

INS: Liebe Jessica, wir bedanken uns herzlich bei Dir für dieses Interview und wünschen Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg!