Prof. Dr. Michael Simon im aktuellen Fokus Online zum „Intensivbetten-Paradox“

Fokus Online

Die dramatische Lage in den deutschen Krankenhäusern erfordert eine Gesundheitsreform – dringender denn je!

Zitate Prof. Dr. Michael Simon:

„Wir haben in Deutschland überdurchschnittlich viele Intensivbetten, aber zu wenig ausgebildetes Pflegepersonal. Klinik-Manager fragen sich nun, wie man diese vielen Betten mit möglichst wenig Personal betreiben kann. In der Schweiz ist die Personalausstattung etwa doppelt so hoch wie in Deutschland, aber auch in der Schweiz arbeitet man am Anschlag. Die deutschen Kollegen sind daher wirklich nicht zu beneiden.“

„Das System ist am Anschlag und die Corona-Pandemie erhöht den Druck weiter – das Gesundheitssystem wird instabil. Denn normalerweise beträgt die Liegezeit in einem Intensivbett zwei bis vier Tage. Die Corona-Patienten bleiben jedoch viel länger.“

„Es hat nach fast 20 Jahren nicht den einstigen Wildwuchs in der Krankenhauslandschaft nachhaltig ausdünnen können, der Wettbewerb hat nicht zu den gewünschten Wirkungen geführt. Wir haben nach wie vor zu viele Krankenhäuser – und demnach auch zu viele Intensivbetten. Man braucht nicht nur das Bett, sondern auch das entsprechende Personal. Die Hälfte der Kliniken würde völlig ausreichen. Hier ist die Politik gefordert.“

Zum Artikel Intensivbetten-Paradox: Corona zeigt, was in Krankenhäusern grundlegend falsch läuft