PAMINA IV

Projektname
Do contextual factors influence pain reaction in preterm infants during heel stick across time? A systematic review and an explorative study

Projektleitung (PI)
Eva Cignacco; Gila Sellam

Forschungsteam
Sandra Engberg; Kenneth Craig

Zusammenarbeit mit
University of British Columbia, Vancouver Canada

Laufzeit
2009 bis 2011

Projektbeschreibung
Dieses Forschungsprojekt ist eine Substudie von PAMINA II. Es wird heute vermutet, dass kontextuelle Faktoren wie das Gestationsalter, die verabreichten Medikamente, als auch die Anzahl der vorausgegangenen schmerzhaften Prozeduren die Schmerzreaktion von Frühgeborenen wesentlich beeinflussen. Darum ist die alleinige Messung einer möglichen Schmerzreaktion mittels eines Beobachtungsbogens nur von limitierter Aussagekraft. Vielmehr muss der «Kontext» des individuellen Kindes in die Schmerzmessung mitberücksichtigt werden. So zeigen extrem früh geborene Kinder zwischen der 24. bis 28. Gestationswoche eine deutlich weniger ausgeprägte Schmerzreaktion als ältere Frühgeborene. Auch allfällige Opiate können die Schmerzreaktion abmildern, zumal die Gesichtsmimik dabei weniger ausgeprägt ausfällt. Die Anzahl der bereits erfolgten schmerzhaften Prozeduren beeinflusst ebenso die Schmerzreaktion: je länger das Kind einem akuten Schmerz ausgesetzt ist, desto weniger ausgeprägt ist seine verhaltensorientierte Reaktion auf einen schmerzhaften Stimulus. 

Die Studie PAMINA IV untersucht den möglichen Effekt demographischer und medizinischer Kontextfaktoren auf die Schmerzäusserung. Als demographische Kontextfaktoren galten das Geburtsgewicht, das Gestationsalter bei Geburt, das postnatale Alter, das Geschlecht und der Geburtsmodus. Als medizinische Kontextfaktoren galten die verabreichten Medikamente, der APGAR-Score, die Anzahl schmerzhafter Interventionen, die Dauer jedes einzelnen Fersenstichs, der Einfluss der ­Co-Morbiditäten, sowie der Faktor der Beatmungshilfe (CPAP oder mechanische Beatmung). Das Ziel der vorliegenden Beobachtungsstudie war es, den Einfluss kontextueller Faktoren auf die Wirksamkeit der drei nicht-medikamentösen Massnahmen der PAMINA II-Studie während den fünf routinemässigen kapillären Blutentnahmen zu eruieren. Da noch keine Forschungsgruppe den Effekt kontextueller Faktoren mittels Wiederholungsmessungen getestet hat, blieb diese Analyse hauptsächlich explorativ-deskriptiv.

Die Datensammlung erfolgte mittels eines standardisierten Dokumentes. Es wurden die Anzahl der Prozeduren während der ersten 14 Lebenstage, sowie die Medikamente und deren Dosis registriert. Alle weiteren Angaben wurden aus der Krankengeschichte erhoben. Die Datenanalyse umfasste singuläre und multiple Regressionsanalysen. Die Analysen wurden unter Kontrolle der Intervention, des Studienzentrums und der Phase des kapillären Fersenstichs (vor, während und nachher) vorgenommen.