SHURP

Projektname
Swiss Nursing Homes Human Resources Project

Projektleitung (PI)
René Schwendimann

Forschungsteam
Dietmar Ausserhofer; Sabina De Geest; Sandra Engberg; Franziska Zúñiga; Catherine Bassal; Christine Serdaly; Marcel Widmer

Zusammenarbeit mit
Berner Fachhochschule, Abteilung Gesundheit; Haute école de santé Fribourg

Laufzeit
2011 bis 2015

Projektbeschreibung
SHURP Schlussbericht

Hintergrund
Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung in der Schweiz sowie der Kumulation von chronischen Erkrankungen wird sich der Bedarf an professionellen Pflegediensten erhöhen. Eine in Zukunft noch wachsende Anzahl älterer Menschen wird in Pflegeheimen betreut. Der Zusammenhang zwischen der Pflegequalität in Pflegeheimen und Faktoren, wie z.B. Personalbestand und Ausbildungsniveau wurden bereits wissenschaftlich untersucht. Jedoch liegen kaum Untersuchungen dazu vor, wie sich strukturelle und organisatorische Faktoren wie z.B. Personalfaktoren auf die Pflege- und Betreuungsqualität sowie die Ergebnisse der Bewohner/innen, und der des Pflege- und Betreuungspersonal auswirken.

Zweck der geplanten SHURP (Swiss Nursing Homes Human Resources Project) Studie ist es somit, ein besseres und umfassenderes Verständnis der Zusammenhänge zwischen or-ganisatorischen Merkmalen der Pflegeheime und den Ergebnissen von Bewohner/innen und dem Pflegepersonal in Schweizer Pflegeheimen zu gewinnen. Die SHURP Studie baut auf bisherige Untersuchungen des Instituts für Pflegewissenschaft auf (z.B. RN4CAST[1]  und NHSPSC-CH[2]) und wird bereits erfolgreich angewandte Verfahren, wie z.B. Sprachgrenzen übergreifende, multizentrische Teilnehmerrekrutierung und Datensammlung einsetzen.

Studienzielsetzungen
In einer repräsentativen Stichprobe von Schweizer Pflegeheimen:

1. Beschreibung des Pflege- und Betreuungspersonals (z.B. Alter, Personalkategorien), der Arbeitsumgebung  (z.B. Stellenbesetzung und Skill Mix, Zusammenarbeit, Unterstützung durch Vorgesetzte, Arbeitsbelastung), Pflegequalität und Sicherheitskultur.
2. Erfassung der Häufigkeit des Vorkommens von unerwünschten Ereignissen bei den Bewohner/innen wie Stürze, Dekubitalulzera, freiheitsbeschränkende Massnahmen oder Gewichtsverlust.
3. Beschreibung arbeitsbezogener Ergebnisse des Pflege- und Betreuungspersonals wie z.B. Arbeitszufriedenheit, Burnout oder Kündigungsabsichten. 
4. Untersuchung der Zusammenhänge zwischen den Merkmalen des Pflege- und Betreuungspersonals, den Merkmalen der Arbeitsumgebung und dem Vorkommen von unerwünschten Ereignissen bei Bewohner/-innen, und arbeitsbezogenen Ergebnissen beim Pflegepersonal.

Methoden
SHURP ist eine auf 3 Jahre angelegte multizentrische Querschnittstudie (2011-2013). Unter Berücksichtigung von Sprachregionen und Betriebsgrössen werden Pflegeheime aus der deutsch- französisch- und italienischsprachigen Schweiz, mittels einer stratifizierten Zufallsstichprobe in die Studie eingeschlossen. Aus diesen Pflegeheimen werden Pflege- und Betreuungsfachkräfte (Tertiär-, Sekundarstufe), Assistenz- und Hilfspersonal sowie Heim- oder Pflegedienstleitungen schriftlich befragt. Bei der Befragung des Pflegepersonals und der Heim- oder Pflegeleitung, werden soziodemografische, berufs- und organisationsbezogene Merkmale sowie weitere Daten und Angaben gemäss Studienzielsetzungen erhoben. Die gesammelten Daten werden mittels geeigneter, deskriptiver und multivariater statistischer Methoden analysiert.

Projektnutzen
Die SHURP Studie wird einerseits zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge zwischen Organisationsfaktoren, Merkmalen des Pflegepersonals, der Arbeitsumgebung und Pflegequalität, und deren Auswirkungen auf die Bewohner/innen und das Pflegepersonal in Schweizer Pflegeheimen beitragen. Andererseits können die Studienergebnisse zur Erstellung von institutionellen oder nationalen Personalplanungsmodellen zur Bestimmung des Pflegepersonalbedarfs genutzt werden.