SPOT

Projektname
Arbeitsumgebungsqualität in der Spitex Schweiz: Eine Pilotstudie

Projektleitung
<link de/personen/franziska-zuniga/ - - "Opens internal link in current window">Franziska Zúñiga</link>

INS-Projektteam
Franziska Zúñiga

Ort der Datenerhebung
– 7 Spitexorganisationen in der Deutschschweiz

Laufzeit
2017 bis 2018

Projektbeschreibung
Hintergrund
Die demografische Alterung und Zunahme von chronischen Krankheiten, sowie kürzere Spitalaufenthaltsdauer und die Zunahme der Anzahl an Spitalaustritten führt zu einer erhöhten Auslastung in der Spitex. Zwischen 2014 und 2015 nahm die Anzahl an Pflegeempfängerinnen und Pflegeempfängern im Spitexbereich um 15% zu. Gemäss Prognosen sind bis zum Jahr 2030 schätzungsweise weitere 19’000 Pflegefachpersonen in der Spitex nötig, um den bevorstehenden Anforderungen im Spitexbereich gerecht zu werden. Trotz der Bemühungen, die Zahl an ausgebildetem Pflegepersonal in der Schweiz zu erhöhen, wird für die Zukunft ein Mangel an Pflegefachkräften vorhergesagt. Die Gründe für das Verlassen des Pflegeberufes sind vielfältig, wobei unter anderem die hohe Arbeitslast, unzureichende Stellenbesetzungen, geringer Lohn, fehlendes Mitspracherecht bei Entscheidungen, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb, Arbeitsunzufriedenheit, Erschöpfungsgefühle und Burnout als verursachende Faktoren genannt werden.

Ausländische Studien zeigen, dass die Arbeitsumgebung und der Arbeitsinhalt von Pflege- und Betreuungspersonen einen grossen Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit, bei emotionaler Erschöpfung und Kündigungsabsichten haben. Gleichzeitig zeigt sich, dass Personalfaktoren und die Arbeitsumgebungsqualität mit der Qualität der erbrachten Dienstleistungen und Pflege zusammenhängen: so gibt es z. B. weniger unerwünschte Ereignisse oder Hospitalisierungen von Klient/innen in Spitexorganisationen mit guter Zusammenarbeit, Partizipation, offener Kommunikation und klaren Vorgaben.

Bisher gibt es keine grossflächigen Studien über die Arbeitsumgebung in der Schweizer Spitex. Zweck dieser Pilotstudie ist es eine nationale Erhebung im Spitexbereich vorzubereiten, um ein umfassenderes Verständnis zu organisatorischen Merkmalen der Spitexorganisationen, der Arbeitsumgebungsqualität der Mitarbeitenden sowie Personal- und Klientenergebnissen zu gewinnen.

Zielsetzung
Pilottestung: Die Messung und Vorgehensweise werden in Bezug auf ihre Eignung für eine nationale Spitex-Erhebung überprüft.

Arbeitsstress beim Pflege- und Betreuungspersonal: Die Häufigkeit von arbeitsplatzbedingten Ressourcen und Stressoren wird beschrieben sowie der Zusammenhang zwischen berufsspezifischen Stressoren/Ressourcen mit Burnout und Engagement bei der Arbeit untersucht.

Benchmarking: Die teilnehmenden Betriebe erhalten einen Bericht mit den beschreibenden Resultaten der Studie, der erlaubt, sich mit anderen an der Studie teilnehmenden Betrieben zu vergleichen.

Design/Methode
SPOT ist eine multizentrische quantitative Querschnittstudie. In diesem Forschungsprojekt werden anhand von Fragebögen einerseits gesundheitsbezogene Personaldaten und Organisationsdaten gesammelt und andererseits bereits vorhandene, durch ein elektronisches System erfasste, gesundheitsbezogene Klientendaten weiterverwendet.

Erwarteter Nutzen / Relevanz
Wir erwarten einen Überblick über die Charakteristiken der Arbeitsumgebungsqualität, der Arbeitsstressoren, der Klienten, des Spitexpersonals, sowie der Organisationen in der Spitex Schweiz.

Wir erwarten auch einen ersten Eindruck über die Unterschiede zwischen den teilnehmenden Betrieben zu erfahren, sowie Faktoren der Arbeitsumgebungsqualität zu ermitteln, die mit Arbeitsengagement und Burnout zusammenhängen könnten. Diese Ergebnisse bieten den teilnehmenden Spitexorganisationen die Möglichkeit, ihre Planung und Arbeitsorganisation zu optimieren und geben politischen Entscheidungstragenden Einblick in Hotspots bezüglich Arbeitsumgebungsqualität und Personalergebnisse in der Spitex.

Ebenfalls werden wir Rückmeldungen der teilnehmenden Spitexorganisationen bezüglich der Fragebögen, der Datensammlungsmethoden und des Benchmarking-Berichts einholen. Die Rückmeldungen werden wir in die Planung einer späteren nationalen Erhebung einbeziehen.

Publikationen

  1. Möckli N, Denhaerynck K, De Geest S, Leppla L, Beckmann S, Hediger H, Zúñiga F. The home care work environment's relationships with work engagement and burnout: A cross-sectional multi-centre study in Switzerland. Health Soc Care Community. 2020 Nov;28(6):1989-2003. doi: 10.1111/hsc.13010. Epub 2020 May 4.