Geschichte des Instituts für Pflegewissenschaft
Am 1. Februar 2000 erfolgt die Gründung des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Basel (INS) mit der Berufung von Prof. Dr. Sabina De Geest (Ordinaria/Leitung Forschung) und Prof. Dr. Annemarie Kesselring (Extraordinaria/Leitung Lehre). Das INS ist damit das erste universitäre Institut für Pflegewissenschaft in der Schweiz. Seine klinisch orientierte Ausrichtung ist im Jahr 2000 einzigartig im deutschsprachigen Europa.
In 2001 wird die pflegewissenschaftliche Bibliothek an der Universitätsbibliothek etabliert. Die ersten 23 Studierenden erhalten an einer der ersten Bachelor-Feiern überhaupt nach der Bologna-Reform an der Universität Basel ihr Diplom «Bachelor in Pflegewissenschaft». Im Herbst wird der Grundstein für die Gründung der Fachabteilung für klinische Pflegewissenschaft am Kantonsspital Basel gelegt (später Abteilung Klinische Pflegewissenschaft des Universitätsspitals Basel) und das Advisory Board des INS trifft sich zum ersten Mal.
Ab dem Wintersemester 2002 wird erstmals das komplette 3-jährige Curriculum mit Bachelor und Master in Nursing Science angeboten. Mit der University of Pennsylvania School of Nursing (UPSON) wird ein Kooperationsvertrag (Lehre und Forschung) über fünf Jahre abgeschlossen.
Mit den Kursen des Sommersemesters 2003 sind erstmals alle Kurse des Studienganges Pflegewissenschaft unterrichtet worden. Die ersten 12 Masterstudierenden schliessen erfolgreich mit der Einreichung ihrer Masterarbeiten das Studium ab. Der erste Strategische Plan (2003-2008) wird erarbeitet.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Konsolidierung ist die positive externe Evaluation in 2004 durch eine internationale Expertengruppe, welche die in Aussicht gestellte gestufte Erhöhung der Basisfinanzierung aus Universitätsmitteln sichert.
Die neue Promotionsordnung für den Erwerb des PhD Medical Sciences - Nursing (Pflege) tritt 2005 in Kraft und die ersten 4 Studierenden immatrikulieren sich. Mit der Ernennung von Prof. Dr. Rebecca Spirig als Extraordinaria für Klinische Pflegewissenschaft an der Universität Basel ist der Gründungsprozess der Fachabteilung für klinische Pflegewissenschaft am Kantonsspital Basel/ Universitätsspital Basel abgeschlossen.
Erstmals sind in 2006 gesamt über 100 Studierende am INS immatrikuliert. Im Rahmen der Einrichtung des Preises «Beste Masterarbeit in Pflegewissenschaft der Universität Basel» durch die Stiftung Pflegewissenschaft Schweiz wird die hohe Qualität der Forschung durch Masterstudierende am INS anerkannt und gewürdigt. Anfang Juli wird die erste Extraordinaria Prof. Dr. Annemarie Kesselring emeritiert und mit einem Symposium verabschiedet. Mit der Gründung des Annemarie -Kesselring - Fonds sowie dem Ruth - Quenzer - Fonds wird zukünftig der wissenschaftliche Nachwuchs am INS finanziell unterstützt.
Kris Denhaerynck promoviert 2006 als erster Student des INS im Fach Epidemiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel (Interfakultäres PhD-Programm Medical Science). Im September erhält René Schwendimann als erster Pflegeexperte überhaupt seinen Doktortitel in Pflegewissenschaft an einer Schweizer Universität und wird neuer Leiter des Bereichs Lehre am INS. Ende 2006 wird Prof. Sabina De Geest aufgrund ihrer herausragenden Leistungen für die Pflege und die Pflegeforschung als erste Europäerin zum offiziellen Mitglied der American Academy of Nursing ernannt.
Mit der University of Pittsburgh, School of Nursing, wird in 2007 ein Kooperationsvertrag über drei Jahre für den regen Austausch im Bereich Lehre und Forschung abgeschlossen. Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem INS und dem Universitätsspital Inselspital Bern wird eine weitere Akademie-Praxis Partnerschaft besiegelt, die bis 2022 anhält.
In 2008 beginnt die Revision des INS-Master-Curriculums, welche in der Entwicklung des Master-Curriculums in Advanced Nursing Practice resultiert.
In 2009 wird auf Antrag der Akkreditierungskommission der Schweizerischen Hochschulen der Studiengang «Master of Science in Nursing» des INS von der Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK) als exzellent benotet und ohne Auflagen für sieben Jahre akkreditiert.
Zum 10-jährigen Bestehen wird die erste Hebamme mit pflegewissenschaftlichem Doktortitel einer Schweizer Universität sowie der 100. Master-Abschluss am INS gefeiert. Höhepunkt bildet die internationale Jubiläumskonferenz «Akademie & Praxis: Innovative Partnerschaften ermöglichen innovative Versorgungsmodelle». Die Zusammenarbeit mit dem Verband der gemeinnützigen Basler Alters- und Pflegeheime (VAP) und dem Verband Baselbieter Alters-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen (BAP) (später Curaviva Basel Stadt und Baselland) wird aufgegleist.
2011 wird der Preis für die beste Dissertation der medizinischen Fakultät der Universität Basel zum ersten Mal an eine INS-Doktorand:in verliehen (Dunja Nicca). Die Duke University School of Nursing (DUSON) und das INS unterschreiben einen Zusammenarbeitsvertrag und bekunden ihre Absicht, in Forschung und Lehre projektbezogen zusammenzuarbeiten.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit VAP-BAP (später Curaviva Basel Stadt und Baselland) startet im September 2012 ein Clinical Leadership Programm für das mittlere Kader mit dem Pilotkurs «Leadership in Alters- und Pflegeheimen». Dieser Kurs ist aufgrund der hohen Nachfrage bis heute ein beliebtes Weiterbildungsangebot am INS.
Mit dem Abschluss der Mastercurriculum Revision 2013 stehen nun den Studierenden ab HS 2014 die zwei Vertiefungsrichtungen „Forschung“ und „Advanced Nursing Practice“ zur Verfügung. Neu bietet das INS auch ein Diploma of Advanced Studies (Diploma of Advanced Studies in Advanced Nursing Practice «DAS ANP-plus») an.
Die strategische Planung 2014-2018 wird entwickelt. Die Forschungsprojekte des INS sind klinisch, interdisziplinär ausgerichtet und anwendungsorientiert. Prof. Dr. Michael Simon wird im Rahmen der Tenure-Track- Professur mit dem Inselspital Bern berufen, Prof. Dr. Maria Katapodiwird als Associate Professor angestellt. In 2015 wird Prof. Dr. Dunja Nicca als gemeinsame Assistenzprofessorin im Rahmen der APP mit dem Universitätsspital Basel (USB) ernannt.
Mit der Abteilung Entwicklung und Forschung Pflege, MTD und Soziale Arbeit, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel (UPK) wird 2016 eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Ausbildung und Praxisentwicklung unterschrieben. Das externe INS-Sounding Board findet mit Vertretenden aus Politik und Gesundheitswesen erstmals in neuer Zusammensetzung statt.
Das INS platziert sich 2018 international im Shanghai Ranking auf Rang 23 von 300 Nursing Schools und führt zum ersten Mal einen Numerus Clausus für das Masterstudium des Studienjahres 2018/2019 durch. Das neue Advisory Board des Departements Public Health (DPH) (externe Beirat bestand aus 4 nationalen und internationalen Experten) bewertet das INS sehr positiv: „Maximaler Output mit limitierten Ressourcen“. Dr. Franziska Zúñiga erhält eine Universitätsdozentur und wird Leiterin des Masterstudiengangs Pflegewissenschaft.
In 2019 wird Prof. Dr. Michael Simon zum Associate Professor befördert. Zur Unterstützung von INS Nachwuchsforschenden für Entwicklung und Einreichung kompetitiver Forschungsanträge wird der Erika Müller-Wiegert Fonds eingerichtet.
Die 20-jährige INS-Jubiläumskonferenz «Driving Innovation and Implementation in Interprofessional Health Care Delivery» findet im Januar 2020 mit anschliessender Jubiläumsfeier statt. Mit Dr. Thekla Brunkert wird die erste gemeinsame Nachwuchsforscherin/ PostDoc mit dem APP Partner UAFP angestellt.
Das Shanghai Ranking 2021 Nursing hebt das INS auf Platz 1 im deutschsprachigen Raum (Platz 16 in Europa und Platz 42 international). Prof. Dr. René Schwendimann wird zum Titularprofessor für Pflegewissenschaft ernannt. Das Berufungsverfahren für die Open-Rank-Professur für Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt «Innovation in Care Delivery» wird eröffnet. PD Dr. Franziska Zúñiga erhält auf Antrag der Medizinischen Fakultät die Venia docendi. Die bereits bestehende Brücke zur Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER wird 2021 durch einen Kooperationsvertrag verstärkt. Der Fokus der Zusammenarbeit mit dem schweizweit ersten medizinischen Zentrum mit Spezialisierung auf die Gesundheit im Alter liegt auf der klinischen Lehre sowie der Nutzung von Synergien in gemeinsamen Forschungsprojekten. Unter den weltweit Top-2% der am häufigsten zitierten Wissenschaftler*innen (Ranking der Stanford University und Elsevier) des Jahres 2021 finden sich 6 aktive oder ehemalige INS-Mitarbeitende: Prof. Dr. Sabina De Geest, Prof. Dr. Michael Simon, Prof. Dr. René Schwendimann, Dr. Kris Denhaerynck, Dr. Dietmar Ausserhofer und Prof. Dr. Maria Schubert.
In 2022 wird Prof. Dr. René Schwendimann, Titularprofessor am INS, in den Ruhestand verabschiedet. Prof. Dr. Franziska Zúñiga wird vom Universitätsrat der Universität Basel zur neuen Professorin für Pflegewissenschaft, Schwerpunkt «Innovation in Care Delivery», berufen.
Im Hinblick auf einen Generationswechsel wird 2023 ein neues Führungsmodell eingeführt, in dem zukünftig die Position der INS-Direktion alle vier Jahre, mit einem Maximum von zwei Legislaturen, rotieren wird. Zudem ist das operative INS-Management aus Personen des Leadership (Institutsdirektion, Bereichsleitungen, Geschäftsführung), Mitarbeitenden der Bereiche Lehre, Nachwuchsförderung, Akademie-Praxis-Partnerschaften und Forschung, sowie ausgewählten Postdoktorierenden zusammengesetzt. Prof. Dr. Sabina De Geest übergibt ihre Aufgaben als INS-Direktorin an Prof. Dr. Michael Simon und Dr. Tobias Braun übernimmt die Geschäftsführung und administrative Leitung von Greet Van Malderen. Im internationalen Shanghai Ranking bleibt das INS weiterhin auf Platz 1 im deutschsprachigen Raum in der Kategorie Nursing.