15. Juni: Internationaler Tag gegen Misshandlung älterer Menschen

Gegen Misshandlung älterer Menschen

Misshandlung älterer Menschen - Möglichkeiten zur Bekämpfung der Misshandlung. Eine beträchtliche Anzahl älterer Menschen in der Schweiz ist von Misshandlung betroffen.

Weltweit wird jedes Jahr eine von sechs älteren Personen, die zu Hause leben, misshandelt, während in der Schweiz jährlich zwischen 300.000 und 500.000 Menschen im Alter von 60 Jahren und älter von Gewalt oder Vernachlässigung betroffen sind. Identifizierung und multiprofessionelle Unterstützung sind der Schlüssel zur Bekämpfung. Unter Misshandlung älterer Menschen versteht man jede vorsätzliche Handlung oder Unterlassung pflegender Angehörigen oder anderen Vertrauenspersonen, die einer älteren Person Schaden zufügen (Weltgesundheitsorganisation, 2023). Dies kann in Form von körperlicher, psychologischer, sexueller, emotionaler oder finanzieller Gewalt, Verwahrlosung sowie Vernachlässigung geschehen, wie beispielsweise mangelnde Befriedigung der Grundbedürfnisse und Verletzung der Grundrechte, Würde und Respekt.
Die Misshandlung älterer Personen kann zu schwerwiegenden körperlichen, psychischen, finanziellen und sozialen Folgen führen. Die Häufigkeit der Misshandlung älterer Personen wird aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung zunehmen.
Zu den Risikofaktoren für eine Misshandlung im Alter gehören funktionelle Abhängigkeit, schlechter körperlicher und psychischer Gesundheitszustand, kognitive Beeinträchtigungen und geringes Einkommen. Die Identifizierung dieser Risikofaktoren ist der Schlüssel zur Bekämpfung der Misshandlung älterer Menschen. Daher können personenzentrierte Versorgungskonzepte, wie das von INSPIRE entwickelte koordinierte Versorgungsmodell, zu diesem Ziel beitragen.
Dieses Versorgungsmodell wurde für die zu Hause lebende ältere Bevölkerung im Kanton Basel-Landschaft im Rahmen des implementierungswissenschaftlichen Forschungsprojekts INSPIRE, ImplemeNtation of a community-baSed care Program for home dwelling senIoR citizEns, entwickelt. Das Ziel des INSPIRE Versorgungsmodells ist es die Bedürfnisse und Probleme von zu Hause lebenden älteren Personen zu ermitteln, um eine angemessene Versorgung für sie zu koordinieren. Es beginnt mit der Identifizierung von körperlichen, psychischen und sozialen Problemen. Bei den älteren Personen, welche zusätzliche Unterstützung benötigen, wird ein multidimensionales Assessment durchgeführt, bei dem weitere gesundheitliche und soziale Risikofaktoren ermittelt werden. Anhand dieser Informationen wird ein Versorgungsplan erstellt und zusätzliche Unterstützung koordiniert.
Die Evaluation der Machbarkeit des INSPIRE-Versorgungsmodells wurde in der Versorgungsregion Leimental des Kantons Basel-Landschaft getestet. Bisher wurde unsere personenzentrierte Intervention von älteren Personen und ihren pflegenden Angehörigen sehr gut angenommen, da ihre Bedürfnisse und Präferenzen wahrgenommen und angemessen berücksichtigt wurden. Wenn Sie an weiteren Details oder Updates zu unserem Projekt interessiert sind, besuchen Sie die INSPIRE- Homepage.