Erster Mittwoch im April: Tag der älteren Generation

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Die Bevölkerung in der Schweiz wird älter und vielfältiger, wodurch die Nachfrage und Komplexität der Pflege und Betreuung in der stationären und häuslichen Langzeitpflege steigt. Viele ältere Menschen zögern jedoch, solche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Vor allem wenn es darum geht, in ein Pflegeheim zu ziehen, befürchten viele den Verlust ihrer Autonomie. Was bedeutet das für die Chancengleichheit älterer Generationen?

Das vom SNF geförderte Ambizione-ForschungsprojektEPICENTRE-PARTICIPATIO am INS möchte durch ethnographische Forschung Einblicke in die Entscheidungsfindung und Partizipation von Menschen gewinnen, die mit stationärer und häuslicher Langzeitpflege leben.

Unter der Leitung von Dr. Sandra Staudacher geht das Projektteam den Fragen nach:

  • Wie und von wem werden Entscheidungen in Bezug auf ältere Menschen getroffen, die professionelle Langzeitpflege benötigen?
  • Was bedeutet Partizipation für die verschiedenen Akteure des Langzeitpflegesystems?
  • Wo und wie wird die Partizipation älterer Menschen, die professionelle Langzeitpflege benötigen, praktiziert? Und wo fehlt sie?

Der ethnographische Ansatz umfasst Beobachtungen, informelle Gespräche, Interviews und Dokumentenanalysen. Die ethnographische Feldforschung wird in den Pflegeheimen, in der häuslichen Langzeitpflege und im betreuten Wohnen durchgeführt. Neben den älteren Menschen, die auf stationäre oder häusliche Langzeitpflege angewiesen sind, werden auch deren Angehörige, sowie Gesundheitspersonal, Führungspersonal und Akteur:innen in Branchenverbänden oder Kantonen und Gemeinden in die Forschung miteinbezogen.

Die Forschung wird auch in kantonalen und nationalen Behörden und Interessenvertretungen durchgeführt. Dabei werden die verschiedenen spezifischen soziokulturellen, politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Kontexte des Sektors der Langzeitpflege in der Schweiz in Betracht gezogen.

Während der gesamten Projektdauer von vier Jahren (2024 - 2027) trifft sich das Projektteam kontinuierlich mit einer transdisziplinären Begleitgruppe, um die Ergebnisse und Entwicklungen zu diskutieren. Diese setzt sich aus Vertreter:innen älterer Menschen, die Langzeitpflege erhalten, deren Angehörigen, Personal aus dem Langzeitpflegebereich sowie Akteur:innen aus Interessensvertretungen, Kantonen und Gemeinden zusammen. Durch die gewonnenen Erkenntnisse sollen Instrumente zur Förderung der Partizipation und Chancengleichheit von Menschen, die professionelle Langzeitpflege in Anspruch nehmen, entwickelt und wissenschaftlich begleitet nachhaltig umgesetzt werden.