FRED

Projektname
Steps towards a senior-FRiendly Emergency Department: context-driven, systematic implementation mapping and evaluation in a Swiss University Hospital. 

Projektleitung
Franziska Zúñiga

Co-Projektleitung
Michael Simon
Christian H. Nickel

INS-Projektteam
Franziska Zúñiga
Alisa Cantarero Fernandez
Michael Simon

Externe Projektpartner
Universitätssspital Basel (Christian H. Nickel, Florian Grossmann, Thomas Dreher-Hummel)

Ort der Datenerhebung
Basel

Laufzeit
2024 bis 2026

Projektbeschreibung

Hintergrund:
Gebrechliche ältere Patient:innen suchen häufig die Notaufnahme im Spital auf. Diese Patient:innengruppe weist oft komplexe Erkrankungen auf und ist einem erhöhten Risiko für unerwünschte Folgen ausgesetzt, wie verlängerte Aufenthalte in der Notaufnahme oder Hospitalisierung. Seniorenfreundliche Notfallprogramme haben sich sowohl für ältere Patient:innen als auch für Gesundheitsorganisationen als vorteilhaft erwiesen. Dennoch werden diese Massnahmen oft nicht nachhaltig umgesetzt.
Das Ziel dieses Projekts ist die systematische Neuimplementierung eines seniorenfreundlichen Notfallzentrumprogramms am Universitätsspital Basel in der Schweiz, um die Behandlungsergebnisse für Patient:innen weiter zu verbessern und eine personenzentrierte Versorgung zu gewährleisten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Umsetzung von massgeschneiderten Implementierungsstrategien, um das seniorenfreundliche Programm weiterzuentwickeln und langfristig nachhaltig zu verankern.

Zielsetzung:
Um die systematische Einführung und nachhaltige Umsetzung des seniorenfreundlichen Notfallzentrum-Programms zu maximieren, werden drei Ziele definiert, die durch ein Implementierungs-Mapping geleitet werden:
Phase A:
1. Untersuchung des Ausmasses, in dem seniorenfreundliche Massnahmen im Notfallzentrum bereits umgesetzt werden, bei gleichzeitiger Identifizierung von hinderlichen und förderlichen Faktoren, die ihre erfolgreiche Umsetzung und Aufrechterhaltung beeinflussen.
2. Systematische Erfassung des Implementierungsprozesses zur Entwicklung effektiver Implementierungsstrategien für die nachhaltige Einführung von Elementen eines seniorenfreundlichen Notfallzentrums.

Phase B:
3. Evaluierung der Implementierungsstrategien und Interventionskomponenten eines seniorenfreundlichen Notfallzentrumprogramms unter Verwendung des RE-AIM-Rahmens als Grundlage (Reichweite, Wirksamkeit – Annahme, Umsetzung, Aufrechterhaltung).

Methode:
Insgesamt wird in dieser Studie ein konvergentes, paralleles Mixed-Methods-Design verwendet. Implementation Mapping gewährleistet einen systematischen Ansatz, der fünf Schritte in zwei Phasen umfasst.
Phase A - Fokus auf Kontextanalyse und Entwicklung der Implementierungsstrategie.
Diese Phase beginnt mit: (1) der Durchführung einer Stakeholder-Analyse und einer Kontextanalyse durch eine Mixed-Methods-Rapid-Ethnographie (Beobachtungen mit informellen Gesprächen, Interviews und Durchsicht von Patient:innenakten).
Die folgenden Schritte umfassen: (2) die Identifizierung der erwarteten Ergebnisse der Intervention und Implementierung und die Definition von Leistungszielen; (3) die Anpassung, Erweiterung oder Entwicklung von Implementierungsstrategien auf der Grundlage der ERIC-Taxonomie und in Zusammenarbeit mit Gesundheitsfachpersonal; und (4) die gemeinsame Entwicklung von Implementierungsprotokollen.
Phase B - Integration der massgeschneiderten Implementierungsstrategien in den Evaluierungsprozess. Dies beinhaltet (5) die Verwendung eines hybriden Typ-2-Designs, um sowohl die Ergebnisse der Implementierung (Reichweite, Akzeptanz und Aufrechterhaltung) als auch die Ergebnisse der Wirksamkeit (personenzentriert) zu evaluieren und gleichzeitig den Implementierungsprozess im Laufe der Zeit zu überwachen.

Erwarteter Nutzen/Relevanz:
Dieses Forschungsprojekt reagiert auf die wachsende Herausforderung ungeplanter Besuche von Patient:innen ab 65 Jahren in Notfallzentren. Durch die systematische Weiterentwicklung und nachhaltige Optimierung des seniorenfreundlichen Programms am Universitätsspital Basel sollen verbleibende Lücken in der Umsetzung komplexer Massnahmen geschlossen werden. Das Projekt trägt nicht nur zur konstanten Verbesserung der Versorgungsqualität und Sicherheit älterer Patient:innnen bei, sondern liefert auch einen wissenschaftlichen Beitrag zu nachhaltigen Implementierungsstrategien im Notfallsetting. Die breitere Wirkung erstreckt sich auf nationale und internationale Notfallzentren, indem es einen innovativen Ansatz für ein altersfreundliches Gesundheitssystem vorlegt.