FRED

Projektname
Steps towards a senior-FRiendly Emergency Department: context-driven, systematic implementation mapping and evaluation in a Swiss University Hospital. 

Projektleitung
Franziska Zúñiga

Co-Projektleitung
Michael Simon
Christian H. Nickel

INS-Projektteam
Franziska Zúñiga
Alisa Cantarero Fernandez
Michael Simon

Externe Projektpartner
Universitätssspital Basel (Christian H. Nickel, Florian Grossmann, Thomas Dreher-Hummel)

Ort der Datenerhebung
Basel

Laufzeit
2024 bis 2027

Projektbeschreibung

Hintergrund:
Ungeplante Besuche von Patient:innen im Alter von 65 Jahren und älter stellen eine zunehmende Herausforderung in den Notfallzentren dar. Ältere Patientinnen und Patienten sind häufige Nutzer:innen von Notfallstationen mit längeren Aufenthalten, höheren Hospitalisierungsraten und neuen Herausforderungen nach der Entlassung.
Das Universitätsspital Basel hat über mehrere Jahre verschiedene Elemente eines seniorenfreundlichen Programms für sein Notfallzentrum eingeführt, nicht alle davon werden jedoch gleichermassen nachhaltig umgesetzt. Das Ziel dieses Promotionsprojekts ist es, am Universitätsspital Basel ein systematisches seniorenfreundliches Programm für das Notfallzentrum nachhaltig einzuführen, um die Ergebnisse für die Patient:innen zu verbessern.

Zielsetzung:
Um die systematische Einführung und nachhaltige Umsetzung des seniorenfreundlichen Notfallzentrum-Programms zu maximieren, werden drei Ziele definiert, die durch ein Implementierungs-Mapping geleitet werden:
Phase 1: Untersuchung des Ausmasses, in dem seniorenfreundliche Massnahmen im Notfallzentrum bereits umgesetzt werden, bei gleichzeitiger Identifizierung von hinderlichen und förderlichen Faktoren, die ihre erfolgreiche Umsetzung und Aufrechterhaltung beeinflussen.
Phase 2: Systematische Erfassung des Implementierungsprozesses zur Entwicklung effektiver Implementierungsstrategien für die nachhaltige Einführung von Elementen eines seniorenfreundlichen Notfallzentrums.
Phase 3: Pilottest des entwickelten Programms mit den Interventionselementen eines seniorenfreundlichen Notfallzentrums und den entsprechenden Implementierungsstrategien unter Verwendung des RE-AIM-Frameworks.

Methode:
Phase 1: In einer Kontextanalyse (Rapid Ethnography) wird erforscht:
i) welche Interessengruppen an der Umsetzung eines solchen Programms in welcher Form beteiligt sind;
ii) die Abläufe bei der Behandlung älterer Patient:innen sowie die Perspektiven des Gesundheitspersonals und der Patient:innen;
iii) ausserdem werden hinderliche und förderliche Faktoren untersucht, die die Umsetzung des seniorenfreundlichen Programms beeinflussen.
Phase 2: Basierend auf den Auswertungen der Kontextanalyse und einer vom Team durchgeführten Scoping Review werden massgeschneiderte Implementierungsstrategien entwickelt, um die nachhaltige Umsetzung eines solchen Programms zu gewährleisten.
Phase 3: Wir verwenden ein hybrides Typ-2-Design unter Anwendung des RE-AIM-Frameworks, um
i) die Ergebnisse der Implementierung (Reach, Adoption und Maintenance) und
ii) die Ergebnisse der Effektivität (Personenzentriertheit) zu evaluieren, sowie
iii) den Implementierungsprozess über mehrere Zeitpunkte zu überwachen.

Erwarteter Nutzen/Relevanz:
Dieses Forschungsprojekt reagiert auf die wachsende Herausforderung ungeplanter Besuche von Patient:innen ab 65 Jahren in Notfallzentren. Durch die systematische nachhaltige Einführung eines seniorenfreundlichen Programms am Universitätsspital Basel sollen bisherige Lücken in der Umsetzung komplexer Massnahmen geschlossen werden. Das Projekt trägt nicht nur zur Verbesserung der Versorgungsqualität und Sicherheit älterer Menschen bei, sondern liefert auch einen wissenschaftlichen Beitrag zu nachhaltigen Implementierungsstrategien im Notfallsetting. Die breitere Wirkung erstreckt sich auf nationale und internationale Notfallzentren, indem es einen innovativen Ansatz für ein altersfreundliches Gesundheitssystem vorlegt. Lokal unterstützt das Projekt die Zertifizierung des NFZ des Universitätsspital Basel als "senior-friendly Emergency Department" und harmoniert mit der Strategie 2025 des Universitätsspitals Basel zur Förderung von Lebensqualität, Attraktivität als Arbeitsplatz, exzellenter Forschung und Kooperation mit der Universität Basel.