Internationaler Tag der Pflegenden – Our Nurses. Our Future.

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Am 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflegenden, an dem weltweit auf die Bedeutung der Pflegeberufe aufmerksam gemacht wird. Pflegefachpersonen sind seit jeher in der direkten Pflege am Menschen und leisten tagtäglich wertvolle Arbeit in vielen verschiedenen Arbeitsfeldern. Doch ihre Bedeutung geht weit darüber hinaus. Schon Florence Nightingale zeigte, dass Pflegende auch in der Wissenschaft eine wichtige Rolle spielen, indem sie bestehendes Wissen anwenden, erweitern, mit neuen Erkenntnissen positiv Politik und Gesellschaft beeinflussen und damit zu einer besseren Pflege beitragen.

Das Institut für Pflegewissenschaft (INS) setzt diese Tradition fort, indem es Pflegenden im Masterprogramm und im PhD-Studium wissenschaftliche Kompetenzen vermittelt, und Forschungsprojekte in der pflegerischen Versorgung durchführt. Am INS arbeiten und studieren derzeit 17 PhD-Studierende, von denen 11 Pflegefachpersonen sind. Die Nachwuchsforschenden leisten dadurch einen wichtigen Beitrag in der interdisziplinären Bearbeitung verschiedenster Forschungsthemen und bilden die nächste Generation von Pflege- und Gesundheitswissenschaftler*innen in der Schweiz.

Das INS entwickelt nicht nur neues Wissen, sondern setzt es auch in enger Zusammenarbeit mit Pflegefachpersonen, Patienten und anderen Beteiligten in der klinischen Praxis um. Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden unter dem diesjährigen Motto «Our Nurses. Our Future.» möchten wir einige Projekte unserer PhD-Studierenden vorstellen, um zu zeigen, wie Pflegeforschung zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung beiträgt.

Catherine Blatter untersucht die Zusammenhänge zwischen der Personalbesetzung und dem Auftreten von unerwünschten Ereignissen bei Bewohner*innen in der stationären Langzeitpflege im Rahmen der Studie STARFISH. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse, um unerwünschte Ereignisse zu vermeiden, aber auch um die Personalausstattung in der stationären Langzeitpflege zu verbessern.

Das Sicherheitsklima und die berufliche Gesundheit ist Gegenstand der Forschung von Tania Martins im Projekt SPOTnat. In Spitexorganisationen stellen sich wie in allen Gesundheitsorganisationen Fragen zur Klientensicherheit und wie die Spitexinstitutionen mit Fragen der Sicherheit umgehen. 

Janette Ribaut erforscht im Rahmen des SMILe-Implementierungsforschungsprojektes ein eHealth gesteuertes Versorgungsmodell nach einer Stammzelltransplantation. Gerade Stammzelltransplantationspatient:innen können von einer kontinuierlichen Unterstützung durch Advanced Practice Nurses (APNs) und eHealth-Angeboten profitieren.

Der zunehmende Einsatz von Gesundheitstechnologien verändert die Gesundheitsversorgung grundlegend. Daher sollten ethische Überlegungen frühzeitig in den Entwicklungs- und Implementierungsprozess von Gesundheitstechnologien integriert werden. Linda Wienands befasst sich mit der Integration ethischer Überlegung in den Entwicklungs- und Implementierungsprozess von Gesundheitstechnologien im Rahmen der DARE Studie.

In 14 psychiatrischen Kliniken in der Schweiz mit ca. 1'000 Pflegefachpersonen und bei mehr als 10.000 Patienten untersucht Michael Ketzer im Rahmen des MatchRN Psychiatrie Projektes die Zusammenhänge zwischen Personalausstattung und Pflegequalität in der Schweiz. Die Ergebnisse werden helfen, diesen Zusammenhang in der Psychiatrie besser zu verstehen und mögliche Strategien für eine sichere Personalausstattung aufzuzeigen.

Maryam Ahmadi Shad erforscht die Auswirkungen von temporäreingesetzten Pflegefachpersonen in Schweizer Spitälern auf die Patientensicherheit im Rahmen des durch den SNF geförderten multidisziplinären Projekts CroWiS. Das Ziel von CroWiS ist es einerseits, mögliche Risiken des Einsatzes zu identifizieren und andererseits Vorschläge für den sicheren Einsatz von Temporärkräften zu entwickeln.

Ältere Patientinnen und Patienten empfinden die Notaufnahme oft als stressige und überwältigende Situation. Aufgrund ihrer erhöhten Fragilität benötigen sie eine auf ihre Situation angepasste Behandlung. Wie Notaufnahmen seniorenfreundlicher gestaltet werden können, untersucht Alisa Cantarero Fernandez in einer Zusammenarbeit zwischen dem INS mit dem Universitätsspital Basel.

Maria Jose Mendietaentwickelt, implementiert und evaluiert mit dem INSPIRE Projektteam ein integriertes Versorgungsmodell für ältere zu Hause lebende Menschen. Die Ergebnisse dieses implementierungswissenschaftlichen Projekts sollen die Möglichkeit eröffnen, die Rolle von Pflegenden in integrierten Versorgungsmodellen auf der Gemeindeebene voranzutreiben.

Lea Saringer-Hamiti arbeitet in INTERSCALE an der Weiterentwicklung des pflegegeleiteten Versorgungsmodells INTERCARE und evaluiert die Auswirkungen von unterschiedlichen Implementierungsstrategien auf dessen Umsetzung. Durch INTERSCALE werden Implementierungsstrategien entwickelt, die die Ausweitung des Programms in vielen Langzeitpflegeinstitutionen ermöglicht und somit zur Vermeidung von Spitaleinweisungen beiträgt.

Die Vielfältigkeit der Themen unserer PhD-Studierenden zeigen, wie unsere PhD-Studierenden neues Wissen entwickeln und in enger Zusammenarbeit mit Pflegefachpersonen, Patient*innen und der klinischen Praxis umsetzen. Als akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen, Pflege- und Gesundheitswissenschaftler*innen tragen sie mit Innovationen zur Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems bei und leisten einen wichtigen Beitrag für die gesamte Gesellschaft.